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Berliner Tagebuch
vom 28. 09. bis 12. 10. 2014
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Streifzüge durch die Metropole - zusammen mit Bernd
Thyerlei
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Danksagung
Lieber Bernd, wir kennen uns jetzt schon 30 Jahre, haben uns im Sommer 1984 zum ersten Mal gesehen, als wir beide zusammen mit Almut und Monika eine Gruppenreise mit Allradbus und Zeltübernachtung auf der faszinierenden Vulkaninsel Island unternommen haben, beide von der Leidenschaft gepackt, diese einmalige Naturlandschaft mit der Kamera einzufangen. Die Sympathie auf allen Seiten war so stark, dass wir unsere Begegnungen und unsere sich entwickelnde Freundschaft in den nächsten Jahren weiter gepflegt haben. Du hast uns wiederholt in Bergisch Gladbach besucht und wir dich umgekehrt in Berlin; wir waren alle zusammen (Almut, Kerstin, Christoph, Margrit und Mareike) im Frühjahr 1998 auf der Insel Elba und sind im Frühjahr 2000 zusammen mit Margrit und Mareike von Berlin nach Dresden und weiter nach Prag gereist. Die Regelmäßigkeit unserer Kontakte blieb über all die Jahre bestehen. Auch wenn wir uns nicht jedes Jahr gesehen haben, so blieben wir über Telefon und Post, später durch Email verbunden.
Ein bedeutsamer Einschnitt war Almuts Krankheit und Tod, aber auch diese Zäsur änderte nichts an unserer gefestigten Beziehung. Und so schätze ich es sehr und ich danke dir dafür, dass du im Jahr 2014 sofort einwilligtest, als ich dir den Vorschlag machte, dass wir zusammen Berlin, diese aufregende Metropole entdecken bzw. wiederentdecken sollten.
Meine beiden Unterkünfte in Hotelpensionen in Nähe deiner Wohnung waren ideal für spontane Verabredungen. Du hast dir die Mühe gemacht, einen Besuchsplan für die 14 Tage meines Aufenthaltes auszuarbeiten. Und das Ergebnis unserer gemeinsamen Unternehmungen in Berlin war äußerst vielfältig und abwechslungsreich. Einen Schwerpunkt nahmen verständlicherweise die Besuche der aktuellen Fotoausstellungen ein, aber vor allem die regelmäßigen täglichen Streifzüge durch die unterschiedlichsten Stadtlandschaften, eine Wanderung in Wäldern und Feldern der Umgebung und sogar ein abendlicher Theaterbesuch und ein Dinner mit Jazzmusik standen auf unserem gemeinsamen Programm.
Deine Bereitschaft der sinnvollen Organisation des Programms, unsere kompromissbereiten Absprachen, unsere freundschaftlichen Gespräche und gemeinsamen kulinarischen Genüsse, alles das war für mich ein großes Ereignis und Erlebnis, unsere Freundschaft zu festigen und deine Heimatstadt, diese aufregende Metropole Berlin, kennen und lieben zu lernen.
Bernd, ich danke dir für diese gemeinsame Zeit in Berlin.
Aachen, im Februar 2015
Stadtplan von Berlin und Umgebung
Tag 1:
So. 28. 09. 2014 – Bahnfahrt von Aachen nach Berlin
Mit dem RE und ICE von Aachen über Köln nach Berlin. Bernd holt mich am Hauptbahnhof ab, und wir fahren mit der S-Bahn bis Savignyplatz, von dort zu Fuß in die Wielandstraße 27 zur Hotel Pension Kima (Übernachtung bis zum 05.10.2015). Anschließend zu Fuß nach Charlottenburg, Abendessen im vorzüglichen Italienischen Restaurant Focaccino, Stuttgarter Platz 16.
Tag 2:
Mo. 29. 09. 2014 – City, Sowjetisches Ehrenmal in Treptow, Kreuzberg
Vom
Kurfürstendamm in die City, Bahnfahrt nach Treptow mit Besuch des sowjetischen Ehrenmals, zu
Fuß über Oberbaumbrücke und East Side Gallery nach Kreuzberg, Abendessen beim Vietnamesen in Kreuzberg/Falckensteinstraße
Tag 3:
Di. 30. 09. 2014 – Deutsches Museum mit Fotoausstellung "Eyes Of War"
Vormittags:
Schwimmen im Hallenbad Lankwitz in Berlin-Steglitz
Mittagessen
im Sushi-Restaurant Sayuri am Kurfürstendamm 137
Abends: Ausstellungseröffnung EYES OF WAR im Deutschen Museum
THE EYES OF WAR. 40 Fotografien und begleitende Interviews von Martin Roemers. Ausstellung 1.10.2014 - 4.1.2015 im Deutschen Historischen Museum, Unter den Linden 2.
"Die Spuren des Zweiten Weltkriegs sind im Laufe der letzten Jahrzehnte nur scheinbar unsichtbar geworden. In den Gesichtern von Überlebenden ist das Grauen noch immer erkennbar. Ihre Augen spiegeln den Schrecken und die Traumata einer Kindheit im Krieg. Der Fotograf Martin Roemers (geboren 1962 im niederländischen Oldehove) fand im Bild des erblindeten Kriegsopfers eine gespenstische Metapher für die seelischen Abgründe der Conditio humana.(...)
Als Blinde und Kriegsopfer im Schicksal vereint, stehen sich die einst erbitterten Feinde aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, der Ukraine und Russland in den Aufnahmen gegenüber.
In seinem Vorwort zum Begleitband schreibt der Schriftsteller Cees Nooteboom: 'dies sind Lebende, die noch einmal ihre Geschichte erzählen, die Geschichte einer unsichtbar gewordenen Welt, und als bitteres Paradox sind auf den Bildern Menschen zu sehen, die fast ausnahmslos nicht mehr sehen können, und auch das ist wiederum ein Paradox, weil sie fast alle noch Augen haben, die einen anschauen mit einem Blick, von dem man weiß, dass er einen nicht sieht.'" (Flyer der Ausstellung)
Tag 4:
Mi. 01. 10. 2014 – Fotogalerien und Filmpremiere
Vormittags: Walldorf Astoria Hotel. Besuch verschiedener Fotogalerien: 1. Galerie Springer mit Werken von Joel Meyerowitz, 2. Camera Work mit Bettina Rheims: Bonkers - A Fortnight in London, 3. Museum für Fotografie mit Michael Ruetz. Die absolute Landschaft, 4. Museum für Fotografie: Helmut Newton/Alice Springs: Us and Them; Helmut Newton: Sex and Landscapes.
Mittagessen im Biergarten Schleusenkrug
Abends
um 19 Uhr: Martin-Gropius-Bau: "Kunststücke", Filmpremiere OSTKREUZ, Agentur der Fotografen (arte-Film). Anschließend Gespräch mit Ute Mahler (OSTKREUZ) und Maik Reichert (Filmautor), Moderation Dr. Matthias
Harder (Helmut Newton Stiftung Berlin)
"Kurz
nach dem Mauerfall gründeten 1990 sieben ostdeutsche Fotografen die Agentur OSTKREUZ. Ihr Prinzip: als Kollektiv handeln - unter Wahrung des Autorenprinzips. Schon bald ist OSTKREUZ eine der
wichtigsten Fotoagenturen Deutschlands. Heute zählt die Agentur 18 Mitglieder, die eines vereint: ihr humanistischer Blick auf die Welt.
Der Berliner Filmautor Maik Reichert begleitet OSTKREUZ seit vielen Jahren mit der Kamera. Sein Film erzählt die Geschichte eines einzigartigen Erfolgs." (Flyer)
Bettina Rheims, Bonkers - A Fortnight in London. Ausstellung vom 19.9. - 29.11.2014 in CAMERA WORK, Kantstr. 149. Für ihre Fotoserie begab sich Bettina Rheims in die britische
Hauptstadt. "Auf der Suche nach elektrisierenden Stimmungen und polarisierenden Frauen der Society der Weltmetropole fand sich Rheims inmitten von Models, Schauspielerinnen und Frauen der
britischen Partyszene wieder. Die Künstlerin begibt sich mit ihren Protagonistinnen in eine surreale und trübe Welt verschiedener Darstellungsmuster, erotischer Spielarten und Selbstfindungen von
Weiblichkeit. Die großformatigen Porträts und Akte zeigen unter anderem Frauen, deren gesellschaftliche als auch mediale Wahrnehmung und Reputation sich auf die Titulierung 'It-Girl' begrenzt.
... Die Arbeiten sind charakteristisch geprägt von einer spürbaren Intimität und Nähe der Künstlerin zu den Models, wodurch es ihr gelingt, Weiblichkeit neu zu entdecken und aus einer besonderen
Perspektive geradlinig darzustellen." (Flyer von Camera Work)
Bettina Rheims wurde 1952 in Neuilly-sur-Seine bei
Paris geboren. Ihre photographische Karriere begann Ende der 1970er-Jahre, wobei ihr Interesse vor allem der Weiblichkeit in all ihren erotischen und voyeuristischen Facetten galt. Internationale
Ausstellungen u.a. in Helsinki, Moskau, Hongkong, London und Berlin. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Paris.
Tag 5:
Do. 02. 10. 2014 – Südwestfriedhof Stansdorf, Fotogalerie Regard, Hackesche Höfe
Vormittags:
Besuch des Südwestfriedhofs Stansdorf mit Gräbern bedeutender Persönlichkeiten: Friedrich Wilhelm Murnau, Familiengrabstätte Siemens,
Mittagessen
im griechischen Lokal Korfu in Kleinmachnow
Abends: Fotogalerie Collection Regard/Mark Barbey, Steinstraße 12, mit Werken von Siebrand Rehberg. Ausstellung 3.10. - 12.12.2014: Berliner. Signale des Aufbruchs, Fotografien 1971 - 1976
Hackesche Höfe, Abendessen im Italienischen Restaurant
Al Dente, Auguststraße
Tag 6:
Fr. 03. 10. 2014 – Havel und Wannsee, Wälder und Sanderflächen im Süden
Fahrt mit PKW zum Wannsee, danach in die Natur im Süden von Berlin
Mittagessen im Gartenrestaurant Fliederhof in Stücken bei Michendorf, Wanderung (Ortolan-Weg) durch Felder und Wälder, Abendstimmung am Blankensee
Abendessen beim Vietnamesen in der Damaschkestraße
Mittagspause im Gartenrestaurant Fliederhof in Stücken bei Michendorf
(Nuthetal-Beelitzer-Sander).
Berliner Weiße mit Waldmeister; Leber auf Püree; Espresso, Eis und Schokotörtchen mit Apfelscheiben.
(Porträtfoto von Bernd Thyerlei)
Tag 7:
Sa. 04. 10. 2014 – Shopping-Center und Friedrich Liechtenstein im Radialsytem V
Mall Bikini Berlin, Europa-Center,
Kaufhaus des Westens (KaDeWe), Nollendorfplatz, Potsdamer Platz, LP 12
Mall of Berlin
Abends im Radialsystem V: Friedrich Liechtenstein: "Schönes Boot aus Klang", "L'après-midi d'un Faune" von Claude Debussy und "Bad Gastein"
Der Potsdamer Platz ist ein Verkehrsknoten in den Berliner Ortsteilen Mitte und Tiergarten im Bezirk Mitte zwischen der alten Innenstadt im Osten und dem neuen Berliner Westen. Als Doppelplatzanlage schließt er sich westlich an den Leipziger Platz an.
Die LP12 Mall of Berlin, auch als Leipziger Platz Quartier bekannt, ist ein Einkaufszentrum im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Es bildet den nordöstlichen Teil des Oktogons am Leipziger Platz. Es ist eine überdachte Fußgängerpassage mit Hocharkaden. Das Logo des Shopping Center „LP12“, das im Gebäudekomplex an vielen Stellen in unterschiedlichen Gestaltungsformen vorhanden ist, steht für die Anschrift „Leipziger Platz 12“.
Seit dem 25. September 2014 ist das Einkaufszentrum für die Öffentlichkeit geöffnet. In der Mall haben 270 Geschäfte auf über 76.000 m² ihr Angebot. Mit der angekündigten Erweiterung im
Jahr 2015 um 50 Shops würde der Komplex an die erste Stelle der Berliner Einkaufszentren rücken, sowie mit seinen 135.000 m² und den dann 320 Geschäften zum größten Einkaufszentrum
Deutschlands werden. (Quelle: Wikipedia)
Friedrich Liechtenstein, "Bad Gastein". Record Release-Party am Samstag, dem 4. Oktober 2014 im Radialsystem V
"Der Musiker, Schauspieler und Entertainer Friedrich Liechtenstein ist dem RADIALSYSTEM V bereits seit acht Jahren als Künstler verbunden. Auf seinem neuen (...)
Album entführt er zu einer Reise durch Raum und Zeit - direkt zu dem legendären österreichischen Kur- und Sehnsuchtsort 'Bad Gastein', der ihm als Inspirationsquelle dient. Mit seinen neuen Songs
bewegt sich Liechtenstein zwischen Avantgarde und Trash, Chanson, Electro-Pop und Schlager.
Nach Jahrzehnten des Flanierens durch die Höhen und Tiefen des Showgeschäfts kann Friedrich Liechtenstein mit Recht den Titel als härtester Entertainer der Welt für sich beanspruchen. Als Sänger, Schauspieler, Theaterregisseur und Puppenspieler hat er schon viele Reinkarnationen durchlebt, in denen er sich selbst immer treu blieb. So wie auch zuletzt als Gesicht der erfolgreichsten viralen Werbekampagne Deutschlands, die ihn in Sekundenschnelle in die internationale Stratosphäre torpedierte. Ermattet vom Berliner Nachtleben macht sich der Schmuckeremit Berlins mit der Veröffentlichung seines Herzensopus 'Bad Gastein' nun auf eine große introspektive Reise durch seine bewegte Vergangenheit. Zum ersten Mal gewährt er uns einen persönlichen Einblick in das, was ihm auf seinem langen Weg begegnete. Friedrich Lichtensteins pan-europäische Musik beschwört den Geist von Falco, Yello und Wagner. Sie ist bis zum Rand angefüllt mit Zitaten und Querverweisen und verwischt mühelos und mit einem Augenzwinkern die Grenze zwischen edel und trash." (Auszug aus dem Programmheft)
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