Blick vom Hotel Radisson Blu auf die Altstadt von Tallinn. Schlossturm "Langer Hermann", Alexander-Newski-Kathedrale, Nikolaikirche, Dom St. Marien (von links nach rechts)
Blick vom Hotel Radisson Blu auf die Altstadt von Tallinn. Schlossturm "Langer Hermann", Alexander-Newski-Kathedrale, Nikolaikirche, Dom St. Marien (von links nach rechts)

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Von Sankt Petersburg durch die Baltischen Länder

nach Kaliningrad/Königsberg und Gdańsk/Danzig

- Tallinn, Riga, Vilnius, Kurische Nehrung -

 

vom 03. bis 17. 08. 2014

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Flug- und Busreise mit Rotel-Tours

 


Teil 2

 

 

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Tag 5: Do. 07. 08. 2014 – Tallinn, die Hauptstadt von Estland

Vormittags machen wir mit unserer Reiseleiterin Ela aus Tallinn im gemieteten Bus eine Stadtrundfahrt, beginnend am KuMu, dem modernen Kunstmuseum eines jungen finnischen Architekten. Anschließend wandern wir durch den Park mit dem prächtigen Schloss Katharinental, das sich Zar Peter der Große ab 1718 von dem italienischen Architekten Niccolo Michetti als Sommeresidenz erbauen ließ und nach seiner Frau Katharina benannte. Um das Schloss entstand ein vornehmer Erholungsort am Meer mit reich verzierten Holzhäusern. Nächstes Ziel ist die 1960 fertiggestellte muschelförmige Sängerbühne mit einem weiten Areal davor. Es ist ein geschichtsträchtiger Ort für die Esten, denn sie war zum Ende der 1980er Jahre ein Ausgangsort der Singenden Revolution. Sängerfeste dienten in der Geschichte Estlands, Lettlands und Litauens immer zur Stärkung des Nationalbewusstseins, in Estland ertmals 1869. Anschließend machen wir einen ausgedehnten Stadtrundgang durch die mittelalterliche Altstadt, beginnend in der Oberstadt am Schloss Toompea mit dem 50 m hohen Bergfried "Pikk Hermann", anschließend zur orthodoxen Alexander-Newski-Kathedrale (Ende des 19. Jh.), zur Domkirche St. Marien (Baubeginn Anfang des 13. Jh.) bis zur nördlichen Aussichtsplattform, wo man einen schönen Blick auf die Unterstadt bis zum Hafen und die Bucht von Tallinn genießt. Der Pikk Jalg verbindet als älteste Straße Tallinns über den Torturm die Obere mit der Unteren Stadt. Zentrum in der Unteren Stadt ist der mittelalterliche Raekoja-Platz mit dem gotischen Rathaus und der 500 Jahre alten Rathausapotheke. Nach der gemeinsamen Stadtbesichtigung ist Freizeit, die individuell genutzt wird. Eine kurze Kaffeepause im ältesten Café Tallinns, im Maiasmokk, dann mache ich alleine eine Stadtexkursion ins moderne Tallinn des 21. Jahrhunderts, ins östliche Wolkenkratzerviertel mit Banken, Büros und Hotels. Ein Teil der Gruppe besucht das ethnograpische Freilichtmuseum Rocca-al-Mare mit bäuerlicher Baukunst des 18. - 20. Jh. Am Abend trifft sich eine kleine Gruppe zum Abendessen in einem Restaurant der Altstadt mit Retro-Look der 50er und 60er Jahre des 20. Jh. Den warmen Sommerabend genießen und beenden wir in Pierres Chocolaterie und kosten die heiße kräftige Schokolade mit den abenteuerlichsten Geschmacksnoten.

 

Das älteste Cafè von Tallinn ist das traditionsreiche Maiasmokk, beliebter Treffpunkt seit 1864 (Pikk 16), mit dem Marzipanzimmer
Das älteste Cafè von Tallinn ist das traditionsreiche Maiasmokk, beliebter Treffpunkt seit 1864 (Pikk 16), mit dem Marzipanzimmer
Auf der Dachterrasse des Lido-Einkaufszentrums mit Blick auf ...
Auf der Dachterrasse des Lido-Einkaufszentrums mit Blick auf ...
... Oper und Konzertsaal
... Oper und Konzertsaal

Tallinn mit modernen Bürotürmen, SEB Bank (links) und Swiss-Hotel (rechts)
Tallinn mit modernen Bürotürmen, SEB Bank (links) und Swiss-Hotel (rechts)
Der Reiz von alter und moderner Architektur ...
Der Reiz von alter und moderner Architektur ...
... ist Merkmal des Fotschritts in der IT-Metropole.
... ist Merkmal des Fotschritts in der IT-Metropole.

Unterschiedliche Baumaterialien (Glas, Stein- und Tonplatten) und Farben verbinden sich zu einem harmonischen Gesamteindruck.
Unterschiedliche Baumaterialien (Glas, Stein- und Tonplatten) und Farben verbinden sich zu einem harmonischen Gesamteindruck.
Auch die Glastürme mit heißer Schokolade und unterschiedlichen Geschmacksrichtungen (Tequila, Gorgonzola, Orange und Vanilleeis mit Sahne) bereiten Lust an einem warmen Sommerabend in der Altstadt von Tallinn (Pierre Café & Chocolaterie).
Auch die Glastürme mit heißer Schokolade und unterschiedlichen Geschmacksrichtungen (Tequila, Gorgonzola, Orange und Vanilleeis mit Sahne) bereiten Lust an einem warmen Sommerabend in der Altstadt von Tallinn (Pierre Café & Chocolaterie).

Tag 6: Fr. 08. 08. 2014 – Von Tallinn über Pärnu (Pernau) nach Riga

Wir verlassen Tallinn und fahren im Landesinneren nach Pärnu (Pernau). Aufenthalt im bekanntesten Badeort Estlands mit individuellem Besuch des Kurviertels am Meer; Mittagspause. Entlang der Rigaer Bucht fahren wir weiter nach Süden, passieren die Grenze zwischen Estland und Lettland und erreichen Riga, die Hauptstadt Lettlands und Kulturhauptstadt Europas 2014. Unser Übernachtungsplatz ist im Badeort Jurmala, einem Vorort von Riga. Am Abend Bademöglichkeit in der Ostsee.

 

Pärnu, Schlammbadeanstalt in neoklassizistischem Stil, 1926-1927...
Pärnu, Schlammbadeanstalt in neoklassizistischem Stil, 1926-1927...
... heute SPA und Hotel
... heute SPA und Hotel

Pärnu, Strandpartie
Pärnu, Strandpartie
Pärnu, Ranna-Hotel von 1937, im Stil des Funktionalismus
Pärnu, Ranna-Hotel von 1937, im Stil des Funktionalismus

Pärnu, Holzhäuser an der Supeluse ...
Pärnu, Holzhäuser an der Supeluse ...
... der Hauptverbindungsstraße zum Stadtzentrum
... der Hauptverbindungsstraße zum Stadtzentrum

Strand von Jurmala bei Riga
Strand von Jurmala bei Riga
Kiefernwald in Jurmala bei Riga
Kiefernwald in Jurmala bei Riga

Karte von Riga und Umgebung, mit Campingplatz Jūrmala, Rauthausplatz mit Schwarzhäupterhaus, Freiheitsdenkmal und Jugendstilbauten in der Rigaer Neustadt (von links nach rechts) Vergrößerung der Karte und Kartenausschnitt möglich.

Tag 7: Sa. 09. 08. 2014 – Riga, die Hauptstadt von Lettland

In der Nacht erleben wir in unseren Rotelkabinen nach der lange andauernden Hitzeperiode eines kräftigen Hochdruckgebietes das Prasseln schwerer gewittriger Regenfälle. Auch am nächsten Morgen ist es noch stark bewölkt, erst um die Mittagszeit klart es auf, und es folgen weitere Sonnentage, die in diesem Ausmaß für das Baltikum ungewöhnlich sind. Mit dem Triebwagenzug fahren wir von Jurmala zum Hauptbahnhof im Stadtzentrum von Riga. Mit etwa 650 000 Einwohnern ist Riga die größte Stadt des Baltikums und beherbergt als über 800 Jahre alte Hansestadt die meisten Sehenswürdigkeiten und ist in kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht Mittelpunkt der jungen lettischen Republik, 1997 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Besuch der Altstadt mit mächtigen Stadtkirchen, Patrizierhäusern, Gilden und Handelsniederlassungen hanseatischer Kaufleute. Leider ist die Domkirche mit ihren bunten Domfenstern und der Orgel an diesem Tag für den Publikumsverkehr geschlossen. Dafür beeindrucken uns viele andere Gebäude, etwa die Nationaloper, die Peterskirche und vor allem am Rathausplatz die prächtige Kulisse des Schwarzhäupterhauses aus dem 14. - 17. Jh. im Stil holländisch-flämischer Zunfthäuser mit gotischen Giebelstufen, einer Kalenderuhr und einem mit Figuren geschmücktem Barockportal (vollständig wieder aufgebaut nach den Zerstörungen im 2. Weltkrieg). Seinen Namen erhielt das Haus durch die Compagnie der schwarzen Häupter, eine Vereinigung unverheirateter fahrender Kaufleute, die den hl. Mauritius als ihren Schutzheiligen betrachten. Diese Kaufleute waren für ihre ausgelassenen Feste in ihrem repräsentativen Versammlungs- und Veranstaltungshaus bekannt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Stadtbesichtigung ist anschließend die Neustadt mit prächtigen Bürgerhäusern im Jugendstil. Die Neustadt von Riga gilt gemeinsam mit entsprechenden Stadtteilen in Wien, Sankt Petersburg, Antwerpen, Prag und Barcelona als sehenswertestes Jugendstilensembles der Welt - nirgendwo sind ähnlich viele Gebäude aus dem frühen 20. Jh. erhalten geblieben. Zu Sowjetzeiten fehlten nicht nur das Geld für eine Renovierung der historischen Gebäude, sondern auch die Mittel zu ihrem Abriss. Viele der berühmtesten Gebäude sind Werke des Architekten Michail Eisenstein (1867–1921). Nach Wiedererlangung der Unabhängigkeit Lettlands Anfang der 1990er Jahre wurden nahezu alle der reich verzierten Gebäudefassaden restauriert. Heute gilt die Neustadt als repräsentative Wohnlage mit entsprechenden Immobilienpreisen.

Nachmittags ist Freizeit für eigene Unternehmungen: Zunächst Kaffeepause auf der Dachterrasse eines Shopping-Centers, anschließend in kleiner Gruppe Besuch des größten Marktes Europas in den ehemaligen Zeppelinhallen (mit Picknick im Freien). Am Abend Treffen zum gemeinsamen Abendessen in der Altstadt. Rückfahrt mit dem Zug nach Jurmala.

 

Riga, Altstadt mit Blick auf den Dom
Riga, Altstadt mit Blick auf den Dom
Riga, Nationaloper aus den 1860er Jahren
Riga, Nationaloper aus den 1860er Jahren
Riga, Freiheitsdenkmal auf 42 m hohem Sockel
Riga, Freiheitsdenkmal auf 42 m hohem Sockel
Riga, Altstadtstraße
Riga, Altstadtstraße
Riga, Freiheitsdenkmal mit Skulpturengruppe
Riga, Freiheitsdenkmal mit Skulpturengruppe

Die Rotel-Gruppe in Riga
Die Rotel-Gruppe in Riga
Riga, Schwarzhäupterhaus in baltischer Backsteingotik, 17. Jh.
Riga, Schwarzhäupterhaus in baltischer Backsteingotik, 17. Jh.

Riga, ein Zentrum des Jugendstils in Europa

Häuserzeile an der Elizabetes iela
Häuserzeile an der Elizabetes iela




Rigaer Zentralmarkt, eröffnet 1930, einer der größten Märkte Europas (72 000 qm), mit fünf Hallen und Freifläche
Rigaer Zentralmarkt, eröffnet 1930, einer der größten Märkte Europas (72 000 qm), mit fünf Hallen und Freifläche


Mittagspause und Imbiss im Markthallenviertel
Mittagspause und Imbiss im Markthallenviertel
Fischhalle. Typisch lettisch sind alle Arten von geräuchertem Fisch.
Fischhalle. Typisch lettisch sind alle Arten von geräuchertem Fisch.

Riga, Rathausplatz mit Schwarzhäupterhaus (rechts) und Blick auf die Petrikirche mit ihrem 133 m hohen Turm
Riga, Rathausplatz mit Schwarzhäupterhaus (rechts) und Blick auf die Petrikirche mit ihrem 133 m hohen Turm
Schwarzhäupterhaus, Versammlungs- und Veranstaltungsraum der Compagnie der schwarzen Häupter, der Vereinigung unverheirateter fahrender Kaufleute mit dem hl. Mauritius als ihren Schutzpatron, davor die Roland-Statue als Sinnbild der Stadtrechte
Schwarzhäupterhaus, Versammlungs- und Veranstaltungsraum der Compagnie der schwarzen Häupter, der Vereinigung unverheirateter fahrender Kaufleute mit dem hl. Mauritius als ihren Schutzpatron, davor die Roland-Statue als Sinnbild der Stadtrechte

Tag 8: So. 10. 08. 2014 – Von Riga nach Trakai

Wir überqueren die Grenze von Lettland nach Litauen und besuchen den "Berg der Kreuze", 17 km nordöstlich von Siauliai (Schaulen). Hier sind zu Ehren hingerichteter litauischer Aufständischer Kreuze auf einem 10 m hohen Berg aufgestellt worden. Der ursprüngliche Sinn eines Protestes gegen die Willkürherrschaft des Zarenreiches und des Widerstandes gegen die kommunistische Herrschaft der Sowjets hat immer mehr religiösen Charakter erhalten. Der Ort hat sich zu einer nationalen Pilgerstätte entwickelt. Der Berg der Kreuze kennt keinen Eigentümer; er gehört dem ganzen litauischen Volk und kann Tag und Nacht besucht werden. Heute wird die Zahl der Kreuze an die 15 000 geschätzt.

In südöstlicher Richtung kommen wir durch eine Landschaft mit Wäldern und vielen kleinen Seen nach Trakai bei Vilnius. Unser Übernachtungsplatz auf einem privaten Campingplatz liegt in der Nähe des Galvesees. Die Bademöglichkeit im See wird an diesem heißen Sommertag eifrig genutzt.

 

Berg der Kreuze, ein katholischer Wallfahrtsort, nordöstlich von Siauliai (Schaulen). Symbol des nationalen Widerstands gegen die kommunistische Herrschaft der Sowjets in Litauen. 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. diesen Ort.
Berg der Kreuze, ein katholischer Wallfahrtsort, nordöstlich von Siauliai (Schaulen). Symbol des nationalen Widerstands gegen die kommunistische Herrschaft der Sowjets in Litauen. 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. diesen Ort.

Karte von Vilnius und Umgebung, mit Campingplatz Antanas am Galvesee, Trakai mit Burganlage, Kathedralenplatz im Stadtzentrum (von links nach rechts). Vergrößerung des Kartenauschnittes und Verschieben des Ausschnitts möglich

Tag 9: Mo. 11. 08. 2014 – Barockstadt Vilnius, die Hauptstadt von Litauen

Heute steht der Besuch von Vilnius, der Hauptstadt von Litauen (ca. 600 000 Einwohner), im Mittelpunkt. Mit unserer litauischen Reiseleiterin erkunden wir die Stadt und beginnen an der außerhalb des Stadtzentrums gelegenen Peter-und-Paul-Kirche, deren schlichtes Äußeres im großen Gegensatz steht zum überwältigenden barock überladenen Innenraum mit etwa 2000 Stuckfiguren aus christlicher Überlieferung und der Geschichte Osteuropas. Unsere Erkundung des Stadtzentrums beginnt am südlichen Tor der Morgenröte, dem einzig noch erhaltenen der Stadtmauer, an dessen Rückseite ein Bild der schwarzen Madonna aus dem 16. Jh. verehrt wird. In der Stadt besichtigen wir die im Barockstil erbaute Kathedrale mit der St. Kasimir-Kapelle, die Kirche der heiligen Anna im gotischen Stil, das architektonisch bemerkenswerte Ensemble der Universität und andere sehenswerte Bauten. Mittägliche Freizeit zum Kennenlernen weiterer Sehenswürdigkeiten. Am späten Nachmittag Rückfahrt und Besichtigung von Trakai mit der gotischen Wasserburg als Wahrzeichen des Landes. Diese für ihre wunderbaren Landschaften und die legendäre Burg Trakai bekannte Stadt war einstmals die Wiege des Staates Litauen und seine Hauptstadt, ein wichtiges militärisches und politisches Zentrum und Sitz der Großfürsten Litauens. In Trakai leben rund 65 der in Litauen insgesamt gezählten 257 Karäer (oder Karaimen) und ist das kulturelle und religiöse Zentrum der Karäer (jüdische Religionsgemeinschaft und eigene Volksgruppe innerhalb der Turkvölker mit eigener Sprache).

Am Abend erleben wir auf unserem Übernachtungsplatz einen Folkloreabend mit litauischer Musik, Gesang und Tanz, dazu ein typisches Abendessen.

 

Barocke Peter-und-Paul-Kirche östlich der Altstadt, 1668-1685, mit reicher Innenausstattung
Barocke Peter-und-Paul-Kirche östlich der Altstadt, 1668-1685, mit reicher Innenausstattung
Kirchenraum mit etwa 2000 Stuckfiguren
Kirchenraum mit etwa 2000 Stuckfiguren
Innenausstattung duch italienische Bildhauer
Innenausstattung duch italienische Bildhauer
Gemälde von Papst Johannes Paul II.
Gemälde von Papst Johannes Paul II.

Der aufwendig restaurierte Rathausplatz
Der aufwendig restaurierte Rathausplatz
 Unsere Reiseleiterin in Vilnius (Foto: M. Erb)
Unsere Reiseleiterin in Vilnius (Foto: M. Erb)
Unser Schweizer Reisebegleiter (Foto: M. Erb)
Unser Schweizer Reisebegleiter (Foto: M. Erb)
Unter den Säulen des Rathauses
Unter den Säulen des Rathauses
Nationalmuseum im Arsenal aus dem 18. Jh.
Nationalmuseum im Arsenal aus dem 18. Jh.
Bronzetür der Universität
Bronzetür der Universität

St.-Stanislaus-Kathedrale, 1783-1801 "Die Kirche sieht aus wie ein griechischer Tempel oder ein polnisches Stadttheater. Weichselantike." (Alfred Döblin: "Reise in Polen", 1926)
St.-Stanislaus-Kathedrale, 1783-1801 "Die Kirche sieht aus wie ein griechischer Tempel oder ein polnisches Stadttheater. Weichselantike." (Alfred Döblin: "Reise in Polen", 1926)
Westseite der Kathedrale mit sechs 20 m hohen dorischen Säulen
Westseite der Kathedrale mit sechs 20 m hohen dorischen Säulen
Kasimir-Kapelle, zu Ehren von Fürst Kasimir (1458-1484) erbaut
Kasimir-Kapelle, zu Ehren von Fürst Kasimir (1458-1484) erbaut

Blick durch den Torgang zur Bernhardinerkirche, Anfang des 16. Jh.
Blick durch den Torgang zur Bernhardinerkirche, Anfang des 16. Jh.
Annakirche, eine der schönsten gotischen Kirchen Nordosteuropas
Annakirche, eine der schönsten gotischen Kirchen Nordosteuropas

Kasimirkirche mit rosa-weißer Stuckfassade (1604-1618)
Kasimirkirche mit rosa-weißer Stuckfassade (1604-1618)
Der heilige Kasimir ist der litauische Schutzheilige.
Der heilige Kasimir ist der litauische Schutzheilige.

Trakai. Die gotische Wasserburg aus Backsteinen ist das Wahrzeichen des Landes, ehemals großfürstliche Residenz
Trakai. Die gotische Wasserburg aus Backsteinen ist das Wahrzeichen des Landes, ehemals großfürstliche Residenz
Folkloreabend mit Musik, Gesang und Tanz
Folkloreabend mit Musik, Gesang und Tanz

Karte des Streckenabschnitts von Klaipéda (Memel) über Ragany Kalnas (Hexenberg), Nida (Kurische Nehrung) bis Kaliningrad (Königsberg). Vergrößerung des Kartenauschnittes und Verschieben des Ausschnitts möglich

Tag 10: Di. 12. 08. 2014 – Von Trakai über Klaipéda (Memel) zur Kurischen Nehrung

Die Fahrt führt vorbei an Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, entlang des Flusses Memel (litauisch: Nemunas) mit kleinen dörflichen Holzhaus-Siedlungen nach Silute (Heidekrug).

In Klaipéda (Memel), bis 1920 die nördlichste Stadt Deutschlands, Mittagspause und Stadtbesichtigung auf eigene Faust. Brunnendenkmal für den Dichter Simon Dach; bekannt ist sein volkstümliches Lied "Ännchen von Tharau" (nach der Pfarrerstochter Anna Neander, 1615 - 1689). Die Stadt Memel wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe und Kampfhandlungen zur Hälfte zerstört und nach Evakuierung der Zivilbevölkerung vor der herannahenden Roten Armee im Oktober 1944 von der Wehrmacht im Januar 1945 aufgegeben (tragische Schicksale von geflüchteten Waisenkindern in Litauen).

Mit der Fähre Überfahrt zum Kurische-Nehrung-Nationalpark. Wanderung zum Hexenberg bei Juodkranté, wo die besten Holzschnitzer Litauens 82 bizarre Holzplastiken gestaltet haben. Weiterfahrt nach Nida (Nidden) zum Campingplatz. Möglichkeit zum Baden in der Ostsee.

 

Klaipeda (Memel). Historisches Stadttheater mit dem Simon-Dach-Brunnen und dem Denkmal „Ännchen von Tharau“
Klaipeda (Memel). Historisches Stadttheater mit dem Simon-Dach-Brunnen und dem Denkmal „Ännchen von Tharau“
Klaipeda. Altes Speicherhaus
Klaipeda. Altes Speicherhaus

Mit dem Rotel-Bus über die Meerenge von Klaipeda zur Kurischen Nehrung
Mit dem Rotel-Bus über die Meerenge von Klaipeda zur Kurischen Nehrung
Juodkrantė/Kurische Nehrung. Die Rotel-Gruppe erlebt die Magie des Hexenberges in Superstimmung.
Juodkrantė/Kurische Nehrung. Die Rotel-Gruppe erlebt die Magie des Hexenberges in Superstimmung.

Am Hexenberg. Holzschnitzer aus Litauen haben 82 bizarre Plastiken aus Baumstämmen gestaltet . Die Figuren zeigen ihre Vorliebe für drastische Charakterisierung und für das Märchenhafte.


Nida/Kurische Nehrung. Kiefernwald zwischen Campingplatz und Meer
Nida/Kurische Nehrung. Kiefernwald zwischen Campingplatz und Meer
Badefreuden auf der Kurischen Nehrung bei Nida
Badefreuden auf der Kurischen Nehrung bei Nida

Tag 11: Mi. 13. 08. 2014 – In Nida/Kurische Nehrung

Ein ganzer Tag in Nida auf der Kurischen Nehrung. Die Kurische Nehrung ist ein 98 km langer Landstreifen (bzw. Halbinsel) zwischen Klaipéda (Memel) und Lesnoi (Sarkau), von dem heute 52 km zu Litauen und 46 km zu Russland (Oblast Kaliningrad) gehören. Sie trennt das Kurische Haff von der Ostsee.

Wanderung vom Campingplatz zur Großen Düne mit dem Sonnenkalender. Ausblick auf das Kurische Haff und zur russischen Exklave Kaliningrad. Hinunter nach Nida (Nidden), einem Ferienort mit ehemaliger Künstlerkolonie. Mit der Entstehung des Expressionismus ab 1900 zog es eine Vielzahl von Künstlern nach Nidden, unter ihnen so bekannte Maler wie Lovis Corinth, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff. Besuch des 1929 erbauten ehemaligen Ferienhauses von Thomas Mann, in dem der Dichter − bei großartigem Ausblick über das Haff − die Sommerferien von 1930 bis 1932 mit seiner Familie verbrachte und gleichzeitig an seinem Roman "Joseph und seine Brüder" arbeitete. Thomas Manns Sommerhaus ist heute Museum.

Bis 1919 gehörte Nidden zum Deutschen Reich; mit Abschluss des Vertrages von Versailles 1919 wurde der Ort dem Völkerbund-Mandatsgebiet Memelland zugeteilt (mit Grenze gegen Ostpreußen einige Kilometer südlich, etwa an der heutigen Grenze gegen die russische Kaliningradskaja Oblast im Bereich der Hohen Düne; ab 1923 bis 1939 gehörte es zum unabhängigen Litauen, 1939 – 1945 wieder zum Deutschen Reich und ab 1945 bis 1990 zur Litauischen Sozialistischen Sowjet-Republik, ab 1990 zum erneut unabhängigen Litauen.

Wanderung alleine durch das Gebiet der Großen Düne, eine der größten Wanderdünen Europas (Litauische Sahara).

 

Kurische Nehrung bei Nida (Nidden). Blick nach SSW zur russischen Exklave Oblast Kalinigrad, links das Kurische Haff
Kurische Nehrung bei Nida (Nidden). Blick nach SSW zur russischen Exklave Oblast Kalinigrad, links das Kurische Haff
Nida, Sonnenkalender auf der Großen Düne
Nida, Sonnenkalender auf der Großen Düne
Nida, Charakteristische Flaggen der Kurenkähne
Nida, Charakteristische Flaggen der Kurenkähne

Blick von der Hohen Düne nach NNO auf die Haffseite mit dem Kurort Nida (Nidden)
Blick von der Hohen Düne nach NNO auf die Haffseite mit dem Kurort Nida (Nidden)
Thomas Mann (1875–1955), deutscher Schriftsteller, arbeitete ...
Thomas Mann (1875–1955), deutscher Schriftsteller, arbeitete ...
und erholte sich in Nidden zwischen 1929 und 1932 in seinem Sommerhaus.
und erholte sich in Nidden zwischen 1929 und 1932 in seinem Sommerhaus.

     Alter Friedhof  mit den typischen Kurenkreuzen
Alter Friedhof mit den typischen Kurenkreuzen
Evangelische Kirche von Nidden im gotischen Stil
Evangelische Kirche von Nidden im gotischen Stil

Tag 12: Do. 14. 08. 2014 – Von Nida/Kurische Nehrung nach Kaliningrad/Königsberg

Wir passieren die litauisch-russische Grenze an einem trüben Morgen. Eine Stunde Grenzabfertigung (1 Sunde vor Wachablösung der Grenzbeamten) an fünf Schranken bei äußerst beklemmender Stimmung, mit ausgiebiger Kontrolle von Bus und Rotel-Schlafkabinen. Kurze Zeit später P-Pause und kurzer Lauf zum Ostseestand: Fliegenangriff, Ostwind mit Regen, verfallene Treppengeländer am Strand. Anschließend fahren wir über Zelenogradsk (Cranz) nach Kaliningrad (Königsberg), zur ehemaligen Hauptstadt von Ostpreußen. Das frühere Königsberg wurde 1944 durch britische Luftangriffe weitgehend zerstört.

Mittagessen aus der Rotelküche vor dem Hotel Baltica, dem heutigen Übernachtungsplatz. Anschließend Stadtrundfahrt durch Kaliningrad (430 000 vorwiegend russische Einwohner) und Besichtigung mit ortsansässiger Reiseleiterin: Königstor; der Dom aus dem 14. Jahrhundert ist das einzige Gebäude, das von der alten Innenstadtbebauung erhalten geblieben ist (heute Kulturzentrum, u.a. mit Erinnerungsstücken an den Philosophen der Aufklärung, Immanuel Kant, Sohn der Stadt Königsberg, 1724 - 1804). Paradeplatz mit Immanuel-Kant-Denkmal. (Die von Christian Daniel Rauch um 1864 erschaffene Statue Immanuel Kants war 1945 abhanden gekommen und wurde auf Veranlassung und Kosten von Marion Gräfin Dönhoff nachgegossen und 1992 an der Universität wieder aufgestellt.) Das derzeitige Stadtzentrum befindet sich im Nordwesten der alten Stadtmitte am Ploschtschad pobedy (Siegesplatz), früher Hansaplatz, an dem sich Theater, Nordbahnhof, Stadtverwaltung, viele Geschäfte und die russisch-orthodoxe Christ-Erlöser-Kathedrale (1996 - 2009) befinden.

Im Hotel Baltica Schwarzweiß-Fotografien des ehemaligen Königsberg.

 

Königsberger Dom, Baubeginn 1333. Heute als Kulturzentrum genutzt
Königsberger Dom, Baubeginn 1333. Heute als Kulturzentrum genutzt
Statue Immanuel Kants. 1992 wieder aufgestellt.
Statue Immanuel Kants. 1992 wieder aufgestellt.
Grabmal Immanuel Kants neben dem Königsberger Dom
Grabmal Immanuel Kants neben dem Königsberger Dom

Kulturzentrum im Königsberger Dom: Modell der Altstadt
Kulturzentrum im Königsberger Dom: Modell der Altstadt
Kaliningrad, Russisch-orthodoxe Christ-Erlöser-Kathedrale (erbaut 1996–2009)
Kaliningrad, Russisch-orthodoxe Christ-Erlöser-Kathedrale (erbaut 1996–2009)
Ikonostase in der Christ-Erlöser-Kathedrale
Ikonostase in der Christ-Erlöser-Kathedrale

Karte von Gdansk (Danzig), Stadtmitte mit Marienkirche, Campingsplatz Przy Plazy in Sopot und Molo w Sopocie (Seebrücke und Yachthafen Sopot) (von unten nach oben). Vergrößerung des Kartenauschnittes und Verschieben des Ausschnitts möglich

Tag 13: Fr. 15. 08. 2014 – Von Kaliningrad/Königsberg nach Gdansk/Danzig

Wir verlassen das Kaliningrader Gebiet und fahren zur russisch-polnischen Grenze, wo eine lange Abfertigung stattfindet. 

Schranke 1: Russische Kontrolle: Durchzählen der Reisenden: 21 Deutsche, 1 Österreicher, 1 Schweizer

Schranke 2: Russische Kontrolle: Buspapiere, Pass- und Visumkontrolle aller Reisenden im Büro, Seitliche Busklappen und Rotel werden geöffnet und kontrolliert.

Schranke 3: ?

Schranke 4: Russische Kontrolle: Angabe der Nationalität und Zählung, Meldung

Schranke 5: Polnische Kontrolle: Freundliche Begrüßung, Buskontrolle: Seitenklappen und Rotel (Alkohol? Zigaretten?), Beamte amüsieren sich köstlich über das Rotel.

Über die Weichsel, den längsten Fluss Polens, erreichen wir die Danziger Bucht und die Dreistadt Gdansk-Sopot-Gdynia (Danzig-Zoppot-Gdingen). Es ist der Feiertag Mariä Himmelfahrt, die Stadt Danzig voll mit gläubigen Katholiken, mit Pilgern und Touristen. Aufenthalt in Danzig (UNESCO Welterbe) mit Besuch der prächtigen wiederaufgebauten alten Hafen- und Hansestadt (460 000 Einwohner). Stadtrundgang und Mittagessen: Krantor, Marienkirche (105,5 Meter lang, 66 Meter breites Querschiff. Im Innenraum der Kirche finden bis zu 25.000 Menschen Platz.), Goldenes Tor, Grünes Tor, Rechtstädtisches Rathaus, Langgasse u.a.

Am Nachmittag Weiterfahrt zum Campinplatz Sopot. Nach dem Abendessen zum Strand von Sopot. Wanderung zusammen mit zwei Rotelianern zur Seebrücke, wo wir den Einbruch der Dunkelheit erleben.

 

Gdansk (Danzig) an der Motlawa (Mottlau), mit Archäologischem Museum und Krantor (rechts)
Gdansk (Danzig) an der Motlawa (Mottlau), mit Archäologischem Museum und Krantor (rechts)
Piratenschiff auf der Moltawa in Gdansk
Piratenschiff auf der Moltawa in Gdansk
Krantor an der Motlawa (Mottlau)
Krantor an der Motlawa (Mottlau)

Kirchturm der Marienkirche (1343-1502), größte Backsteinkirche Europas
Kirchturm der Marienkirche (1343-1502), größte Backsteinkirche Europas
Marienkirche, Blick ins Hauptschiff mit dem Altar
Marienkirche, Blick ins Hauptschiff mit dem Altar

Abendstimmung mit Fischerbooten am Strand von Sopot (Zoppot)
Abendstimmung mit Fischerbooten am Strand von Sopot (Zoppot)
Piratenschiff vor der Seebrücke von Sopot
Piratenschiff vor der Seebrücke von Sopot
Einbruch der Dunkelheit auf der Seebrücke von Sopot (Molo w Sopocie), im Hintergrund Luxushotels
Einbruch der Dunkelheit auf der Seebrücke von Sopot (Molo w Sopocie), im Hintergrund Luxushotels
Sopot, Skwer Kuracyjny, Fontäne mit wechselnder Beleuchtung
Sopot, Skwer Kuracyjny, Fontäne mit wechselnder Beleuchtung

Tag 14 und 15: Sa./So. 16./17. 08. 2014 – Von Gdansk/Danzig über den Werbellinsee nach München

Durch die hügelige bewaldete Landschaft des kasubischen Küstenlandes fahren wir über Stolp nach Köslin und erreichen bei Stettin die Oder, den Grenzfluss zwischen Polen und Deutschland. Anschließend durch die Uckermark in Richtung Prenzlau. Übernachtung am Werbellinsee.

Am letzten Tag führt die Fahrt auf der Autobahn vorbei an Berlin (Ausstiegmöglichkeit: Regionalbahnhof Berlin-Blumberg), Leipzig (Ausstiegmöglichkeit: Flughafen Leipzig/Halle) und durch Thüringen. Über Hof, Nürnberg/Feucht und Ingolstadt geht es zum Busbahnhof "Messestadt Ost", dem Endpunkt der Reise. Ankunft gegen 17 Uhr.

 

 

Quellen:

Wikipedia Enzyklopädie

St. Petersburg. Marco Polo Reiseführer, MairDumont, Ostfildern, 11. Aufl. 2013

Baltikum. DuMont Reisehandbuch, Ostfildern, 2. Aufl. 2013

Reiseblatt "Russland - Baltikum - Polen" der Firma Rotel-Tours

Fotos: Alle Fotos (bis auf 5) wurden von mir mit einer Canon G1X aufgenommen.

 

Copyright aller Fotografien bei Frank Rother